Schweinfurt_20150917

Chancen und Ideen für die Konversion in Schweinfurt

Bei der ersten Runde der Bürgerbeteiligung in der Region Schweinfurt wurden 199 Ideen eingereicht und die Konversion in Stadt und Landkreis diskutiert.

Askren Manors

Viele Bürger sprachen sich für den Erhalt der Wohnanlage und deren Vermietung oder Verkauf an die Menschen vor Ort aus. Als Argumente wurden die gute Bausubstanz und Infrastruktur angeführt. Als konkrete Konzepte wurden Mehrgenerationen-Wohnprojekte, eine überwiegende Nutzung durch Senioren mit medizinischen und Dienstleistungseinrichtungen („Suncity“), oder eine Kombination von Wohnen und familienfreundlichen Arbeitsstätten genannt.

Yorktown Village / Kessler Field

Für das Wohngebiet „Yorktown Village“ und das angrenzende „Kessler Field“ wurden im Rahmen der Bürgerbeteiligung zwei unterschiedliche Stoßrichtungen deutlich. Einerseits kam die Idee auf, den US-Charakter des Geländes so weit wie möglich beizubehalten. Dieser Vorschlag bezog sich sowohl auf das „Kessler Bowling Center“ mit seiner authentisch amerikanischen Inneneinrichtung, als auch auf die Bestandsbebauung in Doppelhaus-Holzbauweise.

Andererseits wurde angeregt, die vorhandene Wohnbebauung abzureißen und die Versorgungsleitungen zur Erschließung neuer Bauplätze zu nutzen. Somit könne der Bedarf an gut erschlossenem Bauland in Schweinfurt auch mittelfristig gedeckt werden.

Weitestgehender Konsens bestand hingegen über den Erhalt der Bowlinganlage und der vor kurzer Zeit errichteten High School auf dem Gelände des „Kessler Field“. Verschiedene Arten der Nachnutzung wurden dabei angeregt: Die Errichtung einer Sportschule, den Ausbau des Areals zu einem Campus der Fachhochschule, oder das Überlassen der Sportanlagen an örtliche Vereine und Institutionen.

Das moderne „Kessler Bowling Center“ soll aus Sicht der meisten Diskussionsteilnehmer erhalten bleiben (Foto: Scl chua, CC0 1.0)

Conn Barracks

Keine andere Liegenschaft beflügelte den Einfallsreichtum der Schweinfurter Bürger so sehr, wie die weitläufigen „Conn Barracks“ mit ihrem Flugfeld. Insbesondere die Idee, die „Conn Barracks“ ganz oder teilweise in ein Gewerbegebiet umzuwandeln, wurde aufgegriffen. Wegen der verkehrsgünstigen Lage der Liegenschaft direkt an der A 71, dem vorhandenen Gleisanschluss und der Versorgungssituation mit eigenständiger Wärme- und Wasserversorgung, seien die „Conn Barracks“ für eine gewerbliche Nutzung geeignet.

Auch die Ideen im Bereich Freizeit waren vielfältig. Mehrfach wurden der Bau einer Multifunktionshalle für Konzerte und Sportveranstaltungen sowie die Ansiedlung von Kunstschaffenden genannt. Sowohl ein Freibad, als auch eine Hobby-Rennstrecke, die zugleich als Teststecke für die Industrie dienen könnte, waren unter den Vorschlägen.

Weiterhin wurde die landwirtschaftliche Nutzung der Fläche in den Raum gestellt. Daraus könne Biogas entstehen, das via Kraft-Wärme-Kopplung für die Beheizung der Gebäude nutzbar wäre. Ferner sei die Liegenschaft für die Ansiedlung eines Solarparks gut geeignet. Viele der eingereichten Vorschläge ließen sich zudem gut miteinander vereinbaren. So könnte die Entwicklung von erneuerbaren Energien den Energiebedarf von Unternehmen in einem angrenzenden Gewerbegebiet decken.

Ledward Barracks

Die meisten Teilnehmer an der Schweinfurter Bürgerbeteiligung halten eine Nachnutzung der „Ledward Barracks“ für Bildungszwecke für angebracht, nicht zuletzt wegen der unmittelbaren Nähe zu diversen Bildungseinrichtungen der Stadt. Die Liegenschaft könne den Raummangel und die Parkplatzprobleme der angrenzenden Fachoberschule und Fachhochschule lösen, die derzeit eine Auslagerung von Klassen in Nachbargemeinden notwendig machen. Eine Nutzung der Bestandgebäude als Studentenwohnheime wurde ebenfalls mehrfach vorgeschlagen.

Einige Diskussionsteilnehmer setzen sich für die Weiternutzung der Werkstätten und Lagerhallen ein, wobei die Vorstellungen dabei weit auseinander gingen: Von einer bedarfsabhängigen gewerblichen Nutzung, über ein Verleihzentrum für elektrisch betriebene Nutzfahrzeuge, bis hin zur Verwendung für Kulturveranstaltungen.


Während der Bürgerbeteiligung kamen viele Ideen zur Nutzung des „Brönnhofs“ für Freizeitaktivitäten auf – beispielsweise als Outdoorpark für Mountainbike und Motocross (Foto: Stephan A., CC BY-ND 2.0)

Übungsplatz „Brönnhof“

Die Ideen für die Nachnutzung des „Brönnhof“ reichten von einem Sportgelände, beispielsweise als Golfplatz in Meisterschaftsgröße, oder Outdoorpark für Mountainbike und Motocross, bis hin zur Gewinnung erneuerbarer Energie und dem Erhalt der Biodiversität.

Im Bereich der erneuerbaren Energien schwebte einigen Diskussionsteilnehmern die Errichtung von Windkraft- und Photovoltaikanlagen vor, während sich andere für Energieerzeugung ohne Eingriffe in das natürliche Erscheinungsbild aussprachen, wie Geothermie oder Biomasseanlagen. Der Umweltschutz und der Erhalt von Artenvielfalt (Stichwort „Natur-Perle“) lagen ebenfalls vielen Bürgern am Herzen. Dabei wurden eine naturverträgliche landwirtschaftliche Nutzung als Weideflächen, oder ein Umbau zur Öko-Siedlung vorgeschlagen.

Weitere Vorschläge umfassten eine wirtschaftliche Nachnutzung als Gewerbegebiet für Unternehmen mit besonderen Sicherheitsanforderungen oder als naturnahen Freizeitpark. Für einige Bürger war die Nachnutzung als militärischem Übungsplatz durch die Bundeswehr denkbar. Indem die bestehende Infrastruktur auf diese Weise weitergenutzt werde, könne die Konversion beschleunigt und wichtige wirtschaftliche Akzente für die Region gesetzt werden.

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Infografik: Übersicht Konversionsflächen

Unsere interaktive Infografik ermöglicht es Ihnen, schnell einen Überblick über die Konversions­flächen in Stadt und Landkreis Schweinfurt zu gewinnen.

Städtebauliches Entwicklungskonzept

Das integrierte Entwicklungs­konzept der Stadt Schweinfurt und der Arbeitsgemeinschaft UmbauStadt aus dem Jahr 2007 zeigt mögliche Zukunfts­perspektiven auf (180 MB).
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